Mein Neffe ist 2,5 Jahre alt, und vollkommen normal – für unsere Verhältnisse. Andere sähen schon etwas seltsames Verhalten. Darin, wie er spielt. Womit, welche Spiele, wie. Es muss genau richtig sein. Keine Duplosteine unterschiedlicher Farben mischen. Die Gleise für die Eisenbahn müssen richtig verlegt sein. Er gibt Anweisungen. Nicht immer sehr artikuliert, aber in der Regel ausreichend genau. Muss man halt aufpassen.

Mahlzeiten waren einige Zeit schwierig. Essen wurde häufiger verweigert als gegessen. Das Essen steht nun wieder getrennt auf dem Tisch, in kleinen Schüsseln. Vor der Mahlzeit wird benannt, was wo drin ist – was es ist, welche Eigenschaften es hat. Heiß, warm, kalt, glatt, körnig, etc. Das Kind kann ausprobieren, lernt aber gleich, zu benennen, was er essen mag. Bananen gehen immer. Man kann statt Champignons auch Bananen aufs Risotto tun. Vor allem, wenn Reis und Pilze eh in unterschiedlichen Schüsseln auf dem Tisch stehen. Teile der Restfamilie stellen fest: Das schmeckt sogar. (Schauder).

Anziehen muss sein, und es muss zum Wetter passen. Oma gibt vor wie warm und wie langärmlig, Neffe sucht aus, was aus dem Bereich angezogen wird. Er schießt sich auf zwei Oberteile ein. Diese werden in anderen Farben & Aufdrucken angeschafft. Ende der Tränen beim Anziehen.

Zähneputzen muss sein. Ob manuell oder mit elektrischer Zahnbürste, rundem oder eckigem Kopf kann sich das Kind aussuchen. Waschen muss sein. In der Dusche, am Waschbecken oder in der Badewanne kann man aussuchen. Auch mit unter drei Jahren.

Man könnte sich natürlich auch eine große Menge Extrastress machen, wenn man das gerne wollte. Muss man aber nicht.

17 Gedanken zu “

    1. Eben.
      Wir lachen alle schon etwas in Gedanken an die nächste Vorsorgeuntersuchung. Bei den Bildchen, die der Kinderarzt vorlegt um Vokabular zu testen, wird es wohl etwas hapern. Besser geeignet wäre da schon ein Baustellenbild, denn so Sachen wie „Betonmischmaschine“ oder unterschiedliche Baggervarietäten beherrscht er ziemlich fehlerfrei und korrekt zugeordnet. Einschließlich mosern, wenn sie nicht „richtig“ gezeichnet sind. (Eine mögliche Lösung: Wimmelbildbuch aus dem Wartezimmer mit nehmen, da ist garantiert irgendwo eine Baustelle drin ;))

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      1. Mit 2,5 Jahren?? Wow auf jeden Fall begabt der kleine Mann 🙂
        Aber ich denke der Kinderarzt kennt eure Familie sicher schon oder?

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      2. Wenn das Thema stimmt, ja. Sein Onkel andererseits ist in dem Gewerbe tätig und hat ihm einen alten Baumschinenkatalog geschenkt… der wird seitdem überall mit hingenommen und exzessives Vorlesenmüssen der Bildbeschreibungen löst beim Rest der Familie langsam eine „Allergie“ gegen Baumaschinen aus, und beim Kind ein sehr komisches Vokabular 😉
        Wir dürfen aber auch den Hosenmatz vorlesen (ein Kinderbuch von Richard Scarry, das irgendwie das Lieblingsbuch jedes Kinds war bei uns… so sehr, dass die älteren das Buch problemlos über Kopf, ohne Brille und bei gleichzeitiger Durchführung anderer Tätigkeiten „vorlesen“ können.

        Der Kinderarzt kennt uns in der Tat eher weniger, da meine Brüder ja inzwischen auch einige Jahre her sind, der damalige nicht mehr praktiziert, Cousin & Cousine zu weit weg wohnen und meine Schwester ohnehin gezielt einen ausgesucht hatte, der die Familie nicht kennt, und der das Kind auch weiter betreuen soll. Aber das haut schon hin, wird bestenfalls ein bisschen lustig, wenn der mit so was fadem ankommt wie „Ball“. (Spielzeug ist eh so ein Thema… Im Moment sollte es entweder Baugerät sein oder nach Farbe, Größe oder anderweitig sortierbar. Duplos und Noppers kann man sogar nach beidem Sortieren UND Baugeräte daraus bauen. Leider nicht gleichzeitig, und das wird gelegentlich ein bisschen anstrengend.)

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      3. Baugeräte wäre jetzt auch nicht unbedingt mein Lieblingsthema, von daher wäre es schon schwierig das Kind unterhalten zu können.

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      4. Katalog vorlesen schaffe ich gerade soeben, und für die Duplo sind zum Glück Anleitungen da. Sortieren kann ich auch, sowohl nach Größe, als auch nach Farbe.
        Wenn ich wieder in BY bin, werde ich dann mal schauen ob ich das Kind nicht evtl. mit „Osterhase suchen“ müde kriege. Sortiergeeignete kleine Schokoostereier hab ich schon besorgt. Weißt du, bei meinen Eltern in der Nähe ist nämlich ein Hügel,da wohnt der Osterhase. Und der verliert, wenn er unterwegs ist, immer mal wieder Eier, die man so um Ostern herum da finden kann, wenn man die Wege da abläuft 😉

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      5. Oh nein! Hat ihn jemand gebissen? Soll ich mit meiner Feldscher-Ausrüstung vorbeikommen und eine fachgerechte Schlachtfeldamputation vornehmen?

        Du musst dann aber auch mit spazierengehen und schön am Wegrand überall nach Eiern suchen während ich sie auf der anderen Seite vom Weg verstecke! Und dann ganz überrascht sein, wenn du sie da siehst 😉

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      6. Natürlich genau SO sind die Spielregeln 😁 Ich werde aber Sharai und Anežka mitbringen, DIE Supernasen schlechthin, sie finden die Eier schneller als du sie verstecken kannst.
        Mein armer armer Hasi… Glaube er fiel einem Überfall zum Opfer, da hilft leider kein Besteck mehr, er ist bereits abwärts der Hüfte amputiert… Du könntest ihn höchstens noch erlösen 😦

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      7. Ach iwo. Das ist eine alte Weisheit: „Du sollst den Hund mit einem Schweineohr gnädig stimmen.“ Steht irgendwo in einem wichtigen Buch, bin ich sicher.

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