Hi! Hier spricht Wellington Wellensittich… naja, nicht so richtig. Ich bin ein sehr leiser Wellensittich und sage meistens gar nichts. Das liegt daran, dass ich taub bin, und daher auch nicht höre, wenn sonst jemand was sagt. Manchmal gebe ich etwas unkoordiniert Geräusche von mir, aber das ist eher so ein Versehen.

Wellington heiße ich, weil ich einen blauen Mantel trage… und vielleicht auch ein bisschen, weil ich nichts höre. Vielleicht.

Ich mag Menschen lieber als Wellensittiche. Ich glaube, Wellensittiche haben irgendeine geheime Verständigungsmethode, die ich nicht kapiere.

Neben der Taubheit habe ich auch Gleichgewichtsprobleme. Deswegen torkle ich etwas beim Fliegen und lasse mich allgemein lieber tragen. Am allerliebsten in Hemd- und Jackentaschen. Die Menschen schimpfen, dass sie immer erst alle Taschen abklopfen müssen, bevor sie aus dem Haus gehen. Ich bin nämlich so leicht, dass man schon mal vergisst, dass ich da bin.

Mein Lieblingsfutter wäre Kaffee. Glaube ich. Ich durfte ihn noch nie kosten. Die Menschen sagen nämlich, ich hatte schon mal einen Schlaganfall, ich muss wirklich nichts essen, das meinen Blutdruck in die Höhe treibt. Also noch weniger, als andere Wellensittiche. Was das miteinander zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Irgendwann fällt mir schon noch etwas ein, wie ich an den Inhalt von so einer Tasse rankomme! Das werden die schon sehen!

Ich würde auch gerne bei den Menschen im Bett schlafen. Die haben das viel kuscheliger als wir. Aber das darf ich ja auch nicht. Angeblich kann man als Wellensittich daran sogar sterben, wenn sich ein Mensch auf einen drauflegt. Dann sollen die doch einfach aufpassen!

Ich hab‘ mich auch schon mal nachts ins Schlafzimmer geschlichen. So haben sie mich dann morgens gefunden:

welligntonwellensittich

Ich fand das toll. Die Menschen leider nicht.

24 Gedanken zu “Wellington Wellensittich

  1. Eine tolle Geschichte ❤
    Pass gut auf dich auf kleiner Wellington, die Welt der Menschen ist gefährlich, vor allem, wenn man sooo klein ist. Zum Glück hast du einen guten Beschützer 🙂
    Und Kaffee… wird eh überbewertet…

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    1. Der legt 1a auf der Laptoptastatur den sterbenden Schwan/Wellensittich hin, wenn er nicht bekommt, was er will. Muss ich mal filmen… Endet dann damit, dass der „arme leidende und gleich sterbende“ Vogel immer mal wieder ein Auge öffnet, um zu schauen, ob der Mensch noch zusieht… lachen hört er uns ja nicht. (ist 100% unsere Schuld, der Vogel ist schrecklich verzogen.).

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      1. Gut konditioniert, glaube ich… das spezielle Verhalten haben wir ihm nämlich, fürchte ich, ungewollt anerzogen. Ich glaube das Thema „Schlaganfall beim Wellensittich und warum ‚Der Vogel lebt eh maximal noch ein paar Tage, also kann er auch vom Teller fressen, wenn er will‘ eine *verdammt* schlechte Idee ist“ ist mal einen ausführlichen Eintrag wert.

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      2. Das ist aber ganz normal. Wenn man glaubt, er stirbt bald, hat er natürlich den Status: DARF ALLES… Würde ich auch machen
        Aber manipulieren können Tiere sowieso sehr gut. Meine Schnauzerhündin hatte ja immer ganz dolle aua und hinkte ganz schrecklich, wenn sie im Regen laufen sollte. Ein Blick zum schießen, nach dem Motto: Wie kannst du nur? Wo ich sooo Schmerzen habe…. Sobald wir zu Hause waren, war sie kerngesund. 😉

        Wie behandelt man einen Schlaganfall beim Welli?

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      3. Wirklich behandeln… gar nicht. Gibt eigentlich nur zwei Extreme – entweder sie erholen sich von selbst, ziemlich schnell und komplett oder annähernd komplett, oder sie packen’s nicht. TA war recht überrascht, dass ich das in 20 Jahren Wellis noch nie erlebt hatte.
        Aus dem Schwarm nehmen und Stress vermeiden ist klar… ich hatte ihn dann bei mir am Schreibtisch. Futter und Wasser anbieten, hoffen, dass er es nimmt. Er schien gar nicht so recht zu wissen, was Körner sein sollen, oder was man damit macht. Zwangsfüttern hätte ich nicht angefangen, das ist für mich so eine Grenze, wenn das Tier kein Futter mehr nimmt, denke ich sollte man es gehen lassen. Dann waren wir beim Abendessen, und plötzlich waren unsere Teller interessant. Dann gab’s eben Pizza statt Körner… Inzwischen futtert er auch wieder Artgerechtes, aber LIEBER wäre ihm natürlich nach wie vor das, was wir essen.

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      4. Das ist toll! Ich finde auch, wenn man länger mit Tieren umgeht spürt man das auch, wenn sie einfach nicht mehr wollen und das muss / sollte man auch akzeptieren. So ein „Zwangs-am-Leben-halten“ lehne ich auch bei Menschen ab. Ich jedenfalls möchte das für mich nicht.

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      5. Wobei ich finde, dass wir Tieren da noch mehr Würde lassen als Menschen.
        Und es ist genau wie du sagst – man merkt es bei einem Tier auch, ob es will, oder ob es ihm jetzt reicht und es gehen möchte. Wir hatten kurzfristig einen kleinen „Wildfang“ – Wellensittich war er schon, aber er muss wohl sehr jung antflogen sein. Unser TA vermutete er könnte evtl. sogar „wild“ geschlüpft sein (wir haben verwilderte Sittiche in der Gegend, dass die es schaffen können, sich zu vermehren, finde ich allerdings verwunderlich). Der Vogel war viel zu klein, unterernährt, hatte Parasiten und außerdem irgendwas Giftiges verschluckt – Vermutung ging dahin, dass er irgendetwas ins Gefieder bekommen und „abgeputzt“ hatte. Seine Verdauung war komplett im A***. Nur, dieser Vogel wollte nicht sterben. Und so gab es für „Boney“ dann eben solange wir ihn hatten , täglich aufkonzentriertes Futter aus der Futterspritze, damit er irgendwie eine Chance hatte genug Nährstoffe rauszubekommen. Es reichte leider nicht, er überlebte nur knapp drei Monate. War aber ein sehr quirliges aufgedrehtes Vögelchen das in der kurzen Zeit viel Leben in den Schwarm brachte.

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      6. Ja. Es bleibt traurig, obwohl es für uns nicht ungewöhnliches ist… wir haben ja öfter Zugänge, bei denen wir von Anfangn an wissen, dass sie nicht lange leben werden. Oder Fälle wie „Sir Harry“ – Vogel mit Immunschwäche. Da war die Frage auch, einzeln halten und möglichst abschotten, oder in den Schwarm lassen, in dem Wissen, dass er dort nicht alt werden wird. Ich glaube auch rückblickend, die Entscheidung für das kürzere aber vogelgerechte Leben im Schwarm und gegen das längere in Einzelhaft war die richtige.

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      7. Das ist so ein Thema, welches sich auch grundsätzlich bei alten bzw älteren Tieren immer wieder stellt. Was ist richtig, was ist falsch? Wenn ich zum Beispiel mit Josy in Deutschland in die Tierklinik komme, muss ich mir jedesmal anhören: Der Hund MUSS für sein Alter zu viel laufen!
        Ooookay… Gibt da aber zwei Dinge, die man dabei eben nicht ausser Acht lassen sollte.
        Zum einen sind meine Hunde natürlich schon etwas trainierter, als Struppi, der von jung an nur mal um den Blog gezerrt wurde. Zum anderen kennt man eben Josy nicht… Madam läuft so lange wie SIE will und keinen Meter weiter! Da kann ich mich auf den Kopf stellen, wenn sie nicht will, will sie nicht… Punkt! Ich würde sie mit Sicherheit nicht zwingen…
        Und jaaaa manchmal spielt sie wirklich zu wild für ihr Alter, ist oft schlecht für die Gelenke, auch für’s Herz , aber… Ihre Augen strahlen, sie grinst fett, ihre Freude ist nicht zu übersehen… Also soll ich ihr wirklich ständig alles verbieten, was ihr so Spass macht, weil sie dann vielleicht ein wenig länger lebt?? ICH finde nicht…

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      8. Genau… Und Tiere leben halt auch im Hier und Jetzt.
        „Der arme Vogel, wie kannst du nur, was würde denn der Vogel wollen wenn du ihn fragen würdest?“ – Also wenn ich den Vogel frage will der im Schwarm leben. – „Aber der blickt das doch gar nicht, dass er dann schneller stirbt.“ Genau. Und der blickt auch, wenn man ihn isoliert hält, nicht, dass ihn das länger am Leben hält… sondern nur, dass er als Schwarmtier, das sich nach Gesellschaft sehnt, alleine ist.
        Unser TA ist da zum Glück auch sehr vernünftig, ich kenne die Sprüchem mehr von Laien. In der Tierklinik finde ich das bedenklich 😦

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      9. Von unserem Tierarzt in Holland kenne ich so blöde Sprüche auch nicht, er hat dazu ein ganz anderes Verhältnis und allgemein ein anderes Verhältnis zu Tieren. Für ihn ist das wirklich eine Berufung, dass Tiere einfach artgerecht und glücklich leben. Er ist schon Klasse.
        Ich war in der deutschen Tierklinik vor Jahren gelandet, weil sie eine sehr gute spezialisierte Augenärztin haben, die ich für Lady brauchte. Dass ich Sharai dort operieren ließ bereue ich im Nachhinein auch und wenn die Nachbehandlung nun dort abgeschlossen ist, wird das auch Geschichte sein. In Zukunft wird das alles nur noch in Holland stattfinden.

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      10. Ein Glück, dass ihr auswählen könnt! ein großer Grund, warum ich die Vögel nicht nach Belgien umziehen wollen würde ist, dass wir in DE den auf Federvieh spezialisierten Tierarzt fast vor der Haustür haben. Er kommt bei Bedarf ins Haus, und wenn wir zu ihm müssen ist es mit unter 10 Minuten im Auto erledigt… Er betreute meine Vögel von 1998 (damals machte er frisch auf) bis zu meinem Wegzug nach Rhl.-Pf. und dann wieder seit ich nach Bayern zurückgekommen bin. Selbst in den Jahren dazwischen habe ich ihn immer lieber nochmal angerufen, wenn ich mir nicht sicher war. Da stimmt einfach die Chemie sehr gut, sowohl zu den Tieren als auch menschlich.

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      11. Schöööön, wenn man so jemanden findet. Mit der Augenärztin war das auch sehr schwierig. In Holland hätten wir in die Uniklinik gemusst, in Deutschland hatten wir erst eine, die war sooo gruselig… Das war schon Tierquälerei. Nichts wie weg! Eine hatten wir noch in Belgien, auch sehr gut, aber man bekam immer schlecht Termine, weil sie so ausgebucht war. Darum war ich froh, dass ich die andere in Deutschland noch gefunden hatte, sie war wirklich sehr gut und sehr nett, Lady ging da immer mit Freude hin. Nach Lady’s Tod hätte ich die Klinik eben gleich knicken sollen… Mein dummer Fehler, kann ich jetzt leider nicht mehr ändern, aber ich habe daraus gelernt… 😦
        In Holland beim Tierarzt waren wir heute morgen, allerdings nur zum Kaffee trinken, hatten lecker Stollen mitgenommen… Ein bisschen klönen… Wir kennen uns ja schon 25 Jahre.

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      12. Ich stelle mir vor, dass es für die Hunde auch relaxter ist wenn sie ihren Tierarzt auch mal außerhalb der Sprechstunde sehen. in Rhl.-Pf. hätte ich mit komplizierteren Sachen nach Landau fahren müssen, das wäre eine Ecke gewesen… war zum Glück nie notwendig. Allerdings hatte ich da auch keine „Härtefälle“ und hätte auch keine aufgenommen, einfach weil weder die Wohnung noch die Versorgungssituation gut dafür gewesen wäre.

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      13. Jaaaa die Hundis waren auch mit, finden sie immer toll, Kekse absahnen, dem Praxishund Guten Tag sagen… Selbigen würde ich im übrigen SOFORT und sehr gerne mitnehmen… Ein Traum! ♥
        Vogelexperten unter Tierärzten zu finden ist sicher auch nicht einfach oder?

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      14. Ich vermute mal der Tierarzt will den Praxishund aber nicht hergeben 😉
        Nee… Ich meine, die meisten Kleintierärzte machen Vögel halt auch „mit“, aber echte Spezialisten sind halt schon was anderes. Und gerade Vögel (und Reptilien… hatte ich auch mal, habe ich nicht mehr, weil die Papageien nur schwer davon zu überzeugen wären, dass man sowas nicht isst) unterscheiden sich halt doch an einigen wesentlichen Stellen vom Meerschweinchen.

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      15. Neeeee will er NICHT und schon gar nicht das Töchterchen, da gibt’s Streß 😉
        Ich habe noch nie einen Vogel in der Praxis irgendwo gesehen, ausser bei einigen Leuten IM KOPF…
        Reptilien mag ich sehr gerne, Ahnung habe ich davon allerdings so gar nicht. Hatte mal eine Schlange in den Händen, fühlte sich sehr gut an.

        Sooo jetzt Badewanne… Gute Nacht (Johanna) … Ich nenne dich einfach mal so *grins 😁

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      16. LOL, Aber warum denn ausgerechnet Johanna? Hab ich was Johanna-artiges an mir?
        In der Vogelpraxis sieht man logischerweise öfter mal Vögel auch außerhalb der Köpfe… drin aber auch!
        Ich bekam mit 8 oder 9 Jahren mal eine Schlange in die Hand gedrückt, seitdem finde ich Reptilien toll. Schlange wäre jetzt nichts für mich, weil ich mich da so zusammenreißen müsste, das Futter nicht ständig zu adoptieren. Aber Chamäleon und andere Echsen in der Größe die man mit Insekten füttern kann sind auch toll. Glaube aber, dass das auf allen Seiten viel Stress wäre – für die Geier, weil sie kein Stück rausbeißen dürfen, und für das Reptil weil da ein großer Vogel ist. Meine beiden sind auch noch mit Katzen aufgezogen worden, und es sind halt doch große Imitationskünstler, die sich jeden Schmarrn abschauen.

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